Seminar: Offene Unterrichtsmethoden 2
Thema: Szenische Darstellung


Übersicht

1.Grundidee
2.Einsatzmöglichkeiten
3.Voraussetzungen
4.Durchführung
4.1Mögliche Variationen
5.Mögliche Probleme
6.Themenvorschläge
6.1Deutsch und Fremdsprachen
6.2Geschichte und Religion





1. Grundidee

Die Schüler stellen eine Textpassage oder das Verhältnis von Beteiligten szenisch dar. Dabei müssen sie darauf achten, dass sie Mimik, Gestik und das Vortragen des Textes gekonnt verbinden und getreu der Vorlage umsetzen.




2. Einsatzmöglichkeiten

Da szenische Darstellungen eine Grundkenntnis der darzustellenden Texte voraussetzen, bietet sich diese Methode als Nachbereitung oder Vertiefung bereits besprochener Literatur an. Die optische Umsetzung von Szenen hilft den Schülern dabei, die teils schwierigen Kernaussagen oder die komplizierten Beziehungsgeflechte besser im Gedächtnis zu verankern und zu memorieren.



3. Voraussetzungen

  • Gründliche Vorbereitung und Vorbesprechung der gewählten Szene(n).

  • Es ist hilfreich, wenn die Schüler sich zum Üben auf verschiedene Klassenzimmer oder in verschiedene Ecken und Flure des Schulhauses verteilen können.

  • Requisiten (Kleider, Hüte, Namensschilder, diverse Gegenstände) helfen den Schülern dabei, sich in die zugeteilten Rollen zu versetzen.






4. Durchführung

  • Die Schüler schließen sich zu Kleingruppen oder Partnern zusammen.

  • Den Schülern wird eine Szene zugeteilt, die sie szenisch darstellen sollen.

  • Die Schüler überlegen gemeinsam, welche Mimik und Gestik sich aus welchen Gründen am besten eignet und welche Dialoge übernommen oder selbst geschrieben werden können.

  • Die Schüler üben ihre szenische Darstellung.

  • Die Schüler spielen ihre Szene vor.

  • Die Präsentationsgruppe oder auch die Zuschauer können dazu aufgefordert werden, die Spielszene zu kommentieren.

  • Die Schüler überlegen gemeinsam, weshalb welche Spielszene am besten und hilfreichsten war.





4.1 Mögliche Variationen

  • Man kann den Schülern verschiedene Szenen zuteilen und so die Entwicklung im Handlungsverlauf zeigen.

  • Man kann den Schülern dieselben Szenen zuteilen und so die Unterschiede in der Interpretation, im Verständnis und in der Darstellung aufzeigen.

  • Man kann Schüler bitten, eine Vorlage aus einer längst vergangenen Epoche umzuschreiben und in der heutigen Jugendsprache darzustellen (oder man kann sie bitten, eine moderne Vorlage in eine "alte" Sprache umzuändern).




5. Mögliche Probleme

Manche Schüler reagieren anfangs gehemmt, wenn ihr szenisches Geschick gefordert ist. Die meisten Schüler finden aber schnell Gefallen daran, fantasievoll das Gelesene umzusetzen und eigene Ideen bei der Interpretation einzubringen.
Schüchterne Schüler sollten nicht dazu gezwungen werden, szenisch etwas vorspielen zu müssen. Diese Schüler können anfangs auch die Rolle des Regisseurs oder Drehbuchschreibers übernehmen.





6. Themenvorschläge

Auf den folgenden Seiten werden Themenvorschläge für die Umsetzung der Methode in verschiedenen Fächern gegeben.

6.1Deutsch und Fremdsprachen
6.2Geschichte und Religion



6.1 Deutsch und Fremdsprachen

  • Szenische Darstellungen eignen sich vor allem bei der Behandlung von Literatur (zum Beispiel eine Szene aus Goethes Faust oder Schillers Kabale und Liebe, eine Szene aus Shakespeares Romeo und Julia oder Hamlet).




6.2 Geschichte und Religion

  • Szenische Darstellungen können zur Nacherzählung wichtiger Ereignisse in der Geschichte herangezogen werden. (Bsp.: Lever des Sonnenkönigs Ludwig XIV., Bergpredigt).